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Mein Haus ist (d)eine Burg

art & campus - kulturelle bildung  art & artisanat

was ist kunst?    wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. (pablo picasso)

Mein Haus ist (d)eine Burg

Ausstellung in der Burg Dringenberg über Frieden, Freiheit und das DAHINTER

Impressionen von der Vernissage im Gewölbekeller am 28. Mai 2017

© text & fotos: franz goder

Das Kellergewölbe der Burg Dringenberg bietet bis zum (ehemaligen) Verlies vielfältige Ansichten und Perspektiven, über die sich Kunstbegeisterte dem Ausstellungsthema nähern können.

Angst wäre der falsche Begleiter, wenn man in den Gewölbekeller und in das alte Verlies der Burg Dringenberg hinabsteigt. Ohne Hinabsteigen geht es aber nicht, will man die Arbeiten der fünf Kunstschaffenden in der aktuellen Ausstellung „Mein Haus ist (d)eine Burg“ erkunden.

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Bilder stehen in Mauernischen, filigrane Figuren werden in einer Reihung präsentiert und lebensgroße Figuren begegnen den kunstinteressierten Forschern in mehreren Gewölben. Man sollte auf seinen Weg achten, der weitgehend naturbelassene Boden verstärkt die Wirkung der Räume, stellt aber für sich genommen auch eine gewisse Herausforderung dar.

Albert Schriefer stellte im Gewölbekeller der Burg Dringenberg an Werkbeispielen die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung „Mein Haus ist (d)eine Burg - über FRIEDEN, FREIHEIT und das DAHINTER“ vor.

Die lebensgroßen Figuren des Bildhauers Arno Falk übersetzen mit ihrer gelängten und übernatürlich dünnen Formensprache die menschliche Erscheinung in archetypische Zeichen. Sie beschreiben menschliche Zustände und werfen durch die geschickt angebrachte Beleuchtung im Gewölbekeller geheimnisvolle Schatten auf das alte Gemäuer.

Unterstützt durch die Projektion einzelner Werke der ausstellenden Kunstschaffenden erläuterte Albert Schriefer Arbeitsweisen und Intentionen des Bildhauers Arno Falk, der Verbindungen von Rainer Fest, der Malerei von Wübke Rohlfs Grigull, der Misch- und Drucktechnik von Rosita Sengpiehl und der Malerei der Künstlerin Christa Detering.

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„Das Ausstellungsthema lehnt sich an eine gerne verwendete Redewendung an, in welcher der Schutz der Privatsphäre und das Recht, diese mit allen Mitteln zu verteidigen, geradezu ihren bildhaften Ausdruck findet“ erläuterte Kurator Albert Schriefer den Besuchern, die den Abstieg in das Gewölbe der Burg gewagt hatten und trotz bei sonnigem Wetters in grosser Zahl der Einladung zur Vernissage gefolgt waren.

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Der Untertitel „Über Frieden, Freiheit und das DAHINTER“ beschreibe unsere heutige Situation, in der eine offene Welt mehr und mehr in Frage gestellt werde, so Schriefer weiter. 

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BURGFRIEDEN hätte im Mittelalter einen Hoheitsbereich um eine Burg bezeichnet, in dem gewaltsame Auseinandersetzungen verboten waren. Die Landbevölkerung konnte so, beschützt von den Überfällen marodierender Banden und Raubrittern, in Frieden leben. Der Burgherr konnte Personen aber auch Asyl gewähren und sie auf diese Weise unter seinen Schutz stellen.

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Das Ausstellungsthema beinhalte zum Beispiel Begrifflichkeiten wie Bewegungsfreiheit, Spielraum und Ellbogenfreiheit, es gehe auch um Fragen und Begriffe der Verständigung, Harmonie, auch um Schutz, Sicherheit und Abgrenzung.

Die Kunstschaffenden haben sich dem Thema unterschiedlich genähert und präsentieren ihre sehr unterschiedlichen Arbeiten mit gezielter Beleuchtung im gedämpften Licht des Gewölbekellers der Burg Dringenberg. 

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Wübke Rohlfs Grigull betont die Leichtigkeit in der Bewegung von Figürlichem und die Farbigkeit der Malerei. Sie verzichtet dabei nicht auf Tiefgründiges oder Mehrdeutigkeiten. Der zentrale Begriff, um den die Kunst von Rainer Fest kreist, ist Verbindung. Dabei arbeitet er mit dem vordergründig Nichtvereinbaren und er sucht nach den Räumen zwischen den Gegensätzen, nach der Darstellung des Nichtsichtbaren. 

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Rosita Sengpiehl widmet sich der grossformatigen Malerei zwischen Progressiven Expressionismus und stilisierter Archaik. Sie präsentiert monochrome in einem Weiß gehaltene Arbeiten in Misch- und Drucktechnik. Christa Detering schliesslich gibt in ihrer Malerei über die Zeichenhaftigkeit das Figürliche völlig auf, bis sich die Form in der Abstraktion völlig frei entfalten kann.

Johannes Georg vom Heimatverein Dringenberg hatte die kunstinteressierten Besucherinnen und Besucher vorher im Obergeschoss der Burg Dringenberg begrüßt und sich erfreut darüber gezeigt, dass die Tradition der Kunstausstellungen in der Burg Dringenberg und im Historischen Rathaus Dringenberg fortgesetzt werden kann.

Den Abstieg in den Gewölbekeller der Burg Dringenberg bis hin zum ehemaligen Verlies erleichtert eine robuste Gangart - die Ausstellung „Mein Haus ist (d)eine Burg“ mit dem Untertitel „Über Frieden, Freiheit und das DAHINTER“ sollte man sich jedoch nicht entgehen lassen.

Gruppenbild: Die Kunstschaffenden freuten sich mit ihrem Kurator über die Resonanz bei den Besuchern: v.l. Kurator Albert Schriefer, Christa Detering, Wübke Rohlfs Grigull und Arno Falk. Kurzfristig mussten Rainer Fest und Rosita Sengpiehl ihre persönliche Teilnahme absagen.

Die Ausstellung in der Burg Dringenberg war geöffnet bis 30. August 2017

Mi und Sa von 14 - 17 Uhr und So von 10 - 12 sowie von 14 - 17:30 Uhr.

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