let’s talk about young artists

parlons de jeunes artistes

art & campus - kulturelle bildung  art & artisanat

was ist kunst?    wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. (pablo picasso)

Schule im Dialog - externe Ausstellungen organisieren

Kunstkurs Städtisches Gymnasium Bad Driburg

Heimat und Fremdsein  oder  Heimat - da war ich noch nie

 

Beeindruckend waren die Werke des Schülers und der sieben Schülerinnen des Städtischen Gymnasiums Bad Driburg. Sie hatten am 29. Januar 2016 zu einer Vernissage in das historische Rathaus Dringenberg eingeladen.  

 

Heimat!? - Zu diesem im Laufe der Kursarbeit immer aktueller werdenden Thema recherchierten und gestalteten die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses Kunst/Deutsch Q1-Q2 der Oberstufe des Städtischen Gymnasiums über ein Jahr ganz persönliche Stellungnahmen. Moderiert wurde die Lerngruppe dabei in jeweils einer Doppelstunde pro Woche von ihrer Pädagogin Maria Föcking, die mit den Unterrichtsfächern Kunst und Deutsch Plattform und Rahmen für das Projekt bieten konnte. Angewendet wurden Methoden aus aktueller bildender Kunst, Sozialwissenschaften oder auch der oral history.

 

Das Spektrum der Antworten auf die Fragestellungen, ob Heimat zum Beispiel an bestimmte Orte oder Personen gebunden ist, was passiert, wenn die Heimat evtl. plötzlich fehlt oder nur in Träumen existiert und wie man „Heimat“ künstlerisch darstellen kann, war sehr breit und bunt. Die Räume für die Präsentation der Ergebnisse im Historischen Rathaus Dringenberg stellte der Kulturverein ARTD Driburg zur Verfügung. Nach der Begrüßung durch dessen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Daum erfuhren die Besucher der Vernissage in kurzen Statements etwas über die Gedanken der jungen Künstlerinnen und Künstler, die am Ende des Projektzeitraumes zu den vorgestellten  Ergebnissen geführt hatten.

 

Für Lena Hein zum Beispiel ist Heimat nicht zwingend ein Ort, sondern ist von bestimmten Personen beeinflussbar. Gleichzeitig ist damit das Gefühl der Sehnsucht verbunden. Mercedes Hofmann hatte sich für eine digitale Präsentation entschieden: „Meine Heimat liegt in jedem Videospiel was ich spiele, in dem ich mit Verbündeten die Fremde erkunde und jedes Mal eine neue Heimat erschließe“. Valentin Hölzel stellte in seinen Bildern „Bad Driburg früher“ dar, da er sich öfter vorstelle, wie seine Heimat früher ausgesehen habe, in der er ja  nie leben können wird. Vanessa Zwanziger stellt in ihrer Arbeit die negativen Seiten einer Heimat dar: „Man fühlt sich eingeengt und ist perspektivlos, weil man dem Ort, an dem man lebt, nur schwer entkommen kann“.

 

Julia Heinze hat in ihrem Projekt eine Zeitachse eingebaut und vorgestellt, was für sie das Heimatgefühlt in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellt. Jessica Matthias hat sich mit der Heimat in Buch- und Filmwelten auseinandergesetzt. Es könne zum Beispiel vorkommen, dass man sich beim Lesen eines guten Buches in der fiktionalen Welt wohler fühle als in der Realität. Joanna Jäger ging es in ihrem Projekt darum, für sich eine perfekte Welt zu schaffen, in der Gleichberechtigung und Gleichstellung jeder Art existieren und jeder Mensch das Recht auf Bildung hat. Die Gesellschaft in ihrem Utopia akzeptiert jeden so, wie er ist. Hanna Antensteiner vergleicht mit ihren „Geschichten im Koffer“ eine Flüchtlingsgeschichte, die vor 70 Jahren stattgefunden hat, mit einer aktuellen Geschichte einer von Syrien nach Deutschland gekommenen Familie. Der Koffer symbolisiert dabei den Aufbruch in eines neues, ungewisses Leben.   

 

Der eigene kritische und oft auch begeisterte Blick auf die eigene heimatliche Umwelt bewegte sich im Verlauf des Projektes zwischen Dokumentation und Utopie. Ein Blick, der sich natürlich auch auf die Suche nach neuer Heimat richtet, der sie selbst als Heranwachsende und gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in besonderer Weise die in grosser Zahl mit ihren jeweiligen Einzelschicksalen ankommenden Flüchtlinge bewegt.

 

Die gezeigten Arbeiten verbinden Fläche, Raum und Zeit. Je nach beabsichtigter Aussage genutzt werden Aquarell und Acryl, Foto, Objekt und Video als Medien zum Transport der eigenen Ideen. Die Präsentation der Kursergebnisse wird als externe Ausstellung ausserhalb der schulischen Arbeitsumgebung gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler der Kunstkurse bespielen damit am letzten Januar- und am ersten Februarwochenende eine Ausstellung im Historischen Rathaus Dringenberg. Die am Projekt beteilgten Schülerinnen und Schüler konnten im Historischen Rathaus Dringenberg mit ihrer sie im Projekt begleitenden Pädagogin Maria Föcking mit Zufriedenheit und Stolz auf die entstandenen Werke blicken.

Gruppenfoto: (v.l) Hanna Antensteiner, Jessica Matthias, Vanessa Zwanziger, Pädagogin Maria Föcking, Joanna Jäger, Lena Hein, Julia Heinze, Mercedes Hofmann und Valentin Hölzel trafen sich während der Vernissage ihres Kunstkurses im Historischen Rathaus Dringenberg.

Die Ausstellung im Historischen Rathaus Dringenberg war noch geöffnet

Samstag, 06.02.2016 von 14 - 17 Uhr und Sonntag, 07.02. von 10 - 12 und von 14 - 17 Uhr.

Der Eintritt ist frei!

© fotos & texte franz goder 2016 since june 1999   contact:  info(at)artcamp.de

 

 

Hiermit distanziere ich mich ausdrücklich von  allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf meiner Homepage

und mache mir diese Inhalte nicht zu eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf meiner Homepage angebrachten Links.