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wolfgang brenner &

dagmar venus

art & campus - kulturelle bildung  art & artisanat

was ist kunst?    wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. (pablo picasso)

WOLFGANG BRENNER & DAGMAR VENUS

Doppel-Ausstellung Burg Dringenberg & Historisches Rathaus

„Die Flüchtigkeit der Gegenwart“ und „Die Flüchtigkeit der Vergangenheit“ 

Siebdrucke, Fotografien, Fotomontagen und Mixed Media

Impressionen von der Vernissage am 11. Juli 2021

© text & fotos: franz goder

wolfgang brenner - paderborn - poster - die fluechtigkeit der gegenwart - burg dringenberg - foto franz goder
dagmar venus - paderborn - poster - die fluechtigkeit-der vergangenheit - historisches rathaus dringenberg - foto franz goder

GERMANY / ALLEMAGNE / NRW / Bad Driburg-Dringenberg 

Da war sie zu spüren, die nach langer Corona-Zwangspause wenigstens teilweise wieder zurückgewonnene Freiheit der Kunst und Kultur. Die Besucherinnen und Besucher der  Ausstellungseröffnungen „Die Flüchtigkeit der Gegenwart“ in der Burg Dringenberg und „Die Flüchtigkeit der Vergangenheit“ im historischen Rathaus Dringenberg trugen zwar „Munasken“ (Mund-Nasen-Masken) und hielten mehr Abstand als früher, konnten sich jedoch ganz dem Kunstgenuss hingeben, als sie neugierig den Rittersaal der Burg Dringenberg betraten.

Der Kunst- und Kulturverein ARTD Driburg und der Heimatverein Dringenberg präsentieren in den historischen Räumen Siebdrucke, Fotografien, Fotomontagen und Mixed Media der Paderborner Künstlergemeinschaft Wolfgang Brenner und Dagmar Venus. Beide arbeiten im Atelierhaus @19 an der Elsener Strasse in Paderborn. Der gegenseitige Bezug der beiden Ausstellungen in der Burg und im historischen Rathaus lässt sich schon in den Ausstellungstiteln erkennen. Schwerpunkt der Arbeit ist nach eigener Darstellung das druckgrafische Experiment mit der Fotografie.

Wolfgang Brenner - DIE FLÜCHTIGKEIT DER GEGENWART

ausstellung wolfgang brenner - die fluechtigkeit der gegenwart - burg dringenberg rittersaal - banner - foto franz goder
ausstellung wolfgang brenner - die fluechtigkeit der gegenwart - burg dringenberg rittersaal - einfuehrung vera jeserich - foto franz goder

„DENK NACH !“ 


Wolfgang Brenners Werke durchzieht ein gesellschaftskritischer Ansatz und Intellektueller Anspruch. Er arbeitet mit Sätzen und Satzteilen, kombiniert sie oft mit aktuellen oder historischen Bildern, fordert „DENK NACH“. Im Rittersaal der Burg Dringenberg fordert der Künstler die Kunstinteressierten mit seinen Bildern und den Kurztexten intellektuell heraus.

Als Einführung in die Ausstellung hatte man dieses Mal die Gesprächsform gewählt.


Im Gespräch zwischen der stellvertretenden Vorsitzenden des Kunst- und Kulturvereins ArtDriburg, Vera Jeserich, und Wolfgang Brenner bekamen die Besucherinnen und Besucher der Vernissage Einblicke in die Intentionen des Künstlers und einschlägige Hinweise zur Werktechnik.

Mixed Media ist dabei eine der bevorzugten Techniken, mit der Wolfgang Brenner der Vielschichtigkeit seiner Bildaussagen visuell unterstreicht. Ausgangspunkt ist in der Regel ein Foto - häufig kleine Menschengruppen in scheinbaren Alltagssituationen.  Die hinzugefügten Worte, Halbsätze und Statements erzeugen einen Kontext, der die Betrachtenden zum Nachdenken bringen soll.


Nicht immer erschliesst sich sofort die Bedeutung des Denkanstosses. Gerade darin liegt der Reiz bei der Betrachtung der ausgestellten Werke im Rittersaal der Burg Dringenberg. Man tritt in einen stillen Dialog mit den Bildern und diskutiert eventuell mit anderen Kunstinteressierten die Intentionen des Künstlers Wolfgang Brenner und das von Ihm durch das Bild präsentierte Thema.

wolfgang brenner - paderborn - @19 -  portrait - foto franz goder

Wolfgang Brenner


Der in Oberwesel geborene Wolfgang Brenner arbeitet seit 1997 als freischaffender Künstler. Lehrtätigkeit an der Universität Paderborn, Dozent an der Sommerakademie Paderborn und der Sommerakademie Dringenberg sind weitere Punkte in seiner Vita. Wolfgang Brenner ist international gut vernetzt und viel unterwegs, dazu gehörten auch Dozententätigkeiten am Goethe-Institut in Thessaloniki und am Visual Art Center, Doha, Qatar. Brenner gestaltet und beteiligt sich an Workshops und Ausstellungen.

Wolfgang Brenner ist Teil von @19, einer Ateliergemeinschaft, die sich als Raum für Kunst, Kultur, Medien und neue Ideen sieht. hier werden auch Workshops für Siebdruck veranstaltet. Die Räume werden ebenso für Projekte mit Kindern und Jugendlichen (Kultur & Schule oder Kulturrucksack) genutzt, Galerieräume gibt es auch. Wolfgang Brenners Anspruch der Förderung von Mitmenschen wird in Gesprächen über mehrere Jahre immer wieder erkennbar.


VIELSCHICHTIGE UND PROVOZIERENDE BILDAUSSAGEN 


Seine Werke durchzieht - wie schon erwähnt - ein gesellschaftskritischer Ansatz und Intellektueller Anspruch. Er arbeitet mit Sätzen und Satzteilen, kombiniert sie oft mit aktuellen oder historischen Bildern, fordert „DENK NACH“. Im Rittersaal der Burg Dringenberg treffen die Besucherinnen und Besucher auf sehr unterschiedliche Bildformate und provozierende Bildaussagen. Ein grossformatiges Bild mit dem weithin sichtbaren Schriftzug „BANG BANG“ und der grossflächigen Abbildung einer Pistole (siehe Bild unten) zieht schnell die Blicke auf sich. Es ist jedoch weder das Werbeplakat eines Waffenhändlers noch eines Spieleentwicklers, es fordert auf: „DENK NACH“.


In lockerer Atmosphäre, mit Masken und Abstand konnte man nach dem einführenden Gespräch zwischen Vera Jeserich und dem Künstler Wolfgang Brenner die an den Wänden des altehrwürdigen Saales präsentierten Siebdrucke und Mixed Media Arbeiten auf sich wirken lassen und auch mit „Munasken“ etwas diskutieren.

ausstellung wolfgang brenner - die fluechtigkeit der gegenwart - burg dringenberg rittersaal - gespräche mit besuchern - foto franz goder
ausstellung wolfgang brenner - die fluechtigkeit der gegenwart - burg dringenberg rittersaal - bild bang bang mit wolfgang brenner - foto franz goder
ausstellung wolfgang brenner - die fluechtigkeit der gegenwart - burg dringenberg rittersaal - besucher - foto franz goder
ausstellung wolfgang brenner - die fluechtigkeit der gegenwart - burg dringenberg rittersaal - galerie mit besuchern - foto franz goder

Doppelausstellung zweiter Teil -  noch viel zu entdecken


Durch den  im Rittersaal der Burg Dringenberg präsentierten Kunstgenuss waren die Besucherinnen und Besucher nach der langen Pandemie-Pause eingestimmt und gespannt auf den zweiten Teil der Doppelausstellung. Ein kurzer Spaziergang über die Dringenberger Kunstmeile führte direkt zum Historischen Rathaus und der Ausstellung von Dagmar Venus im altehrwürdigen Sitzungssaal.

Dagmar Venus - DIE FLÜCHTIGKEIT DER VERGANGENHEIT

ausstellung dagmar venus - die fluechtigkeit der vergangenheit - banner - historisches rathaus dringenberg - foto franz goder

Die Welt aus kritischem Blickwinkel entdecken und betrachten


Auch die von Dagmar Venus im Historischen Rathaus Dringenberg unter dem Titel „Die Flüchtigkeit der Vergangenheit“ ausgestellten Arbeiten bleiben nicht im Bereich des ästhetischen Spiels. Ihre aus dem Erleben des politisch-sozialen Umfeldes entstehenden Bilder geben Denkanstösse, die präsentierte Welt und deren alltägliches Erleben unter kritischem Blickwinkel zu sehen. Gewissheiten können erschüttert werden.

dagmar venus - paderborn - @19 -  portrait - foto franz goder

Dagmar Venus


Dagmar Venus ist Mitglied und Gründerin von @19, einer Ateliergemeinschaft an der Elsener Strasse in Paderborn, die sich als Raum für Kunst, Kultur, Medien und neue Ideen sieht. 

Nach einem früheren Studium der Architektur und Wirtschaftswissenschaften sieht sie sich seit 2004 in einer freiberuflich künstlerischen Tätigkeit als Fotografin und Mediendesignerin. Ihre Arbeiten präsentiert Dagmar Venus national und international in Einzel- und Gruppenausstellungen.

Sie ist u.a. Mitglied im Organisationsteam Offene Ateliers Paderborn und fördert nicht zuletzt dadurch die regionale Kunstszene. Den im Historischen Rathaus Dringenberg ausgestellten Arbeiten merkt man an, dass Dagmar Venus die Fotografie und die Bearbeitung sowie Verarbeitung der Fotos zu weitergehenden Bildaussagen mit Leidenschaft betreibt. Durch Verbindung und Überlagerung mehrerer Fotos entstehen Bilder mit neuer Ästhetik, die Betrachtende dazu auffordern, die eigene Fantasie spielen zu lassen und sich mit den angestossenen Themen kritisch auseinanderzusetzen. 


Begrüsst wurden die Gäste der Vernissage von Cornelia Appel, der Vorsitzenden des Kulturvereins ARTDDriburg. Um den Kunstinteressierten den Zugang zu den Werken zu erleichtern, hatte die Vorsitzende des Kunstvereins Paderborn, Dr. Alexandra Sucrow, einen einführenden Vortrag vorbereitet, den sie den interessiert mit „Munaske“ und Abstand zuhörenden Besucherinnen und Besuchern engagiert vortrug (Erste Bildzeile). Auch sie sah als ein wesentliches Element der Bilder deren Mehrschichtigkeit, die ihre Wirkung nicht zuletzt durch die Kombination mehrer Fotos zu einer verdichteten Aussage erzielen.


Zwei Beispiele mögen die Vorgehensweise veranschaulichen: 

1. Zerfallende Bauten und Gebäudeteile, Ruinen und Räume, die sich die Natur zurückholt - oder? (zweite Bildzeile links) 

2.  Verfallende Gebäudeteile mit einem menschlichen Profil kombiniert - die Durchdringung der von der Künstlerin intendierten Aussage fordert die Vorstellungskräfte der Betrachtenden heraus und lässt Raum für Spekulationen (zweite Bildzeile rechts).

ausstellung dagmar venus - die fluechtigkeit der vergangenheit - einführung dr. alexandra sucrow - historisches rathaus dringenberg - foto franz goder
ausstellung dagmar venus - die fluechtigkeit der vergangenheit - besucher der vernissage - historisches rathaus dringenberg - foto franz goder

In lockerer Atmosphäre, mit Masken und Abstand konnte man nach dem einführenden Vortrag von Dr. Alexandra Sucrow mit der Künstlerin Dagmar Venus und den kunstinteressierten Besucherinnen und Besucher der Vernissage die an den Wänden des altehrwürdigen Sitzungssaales im Historischen Rathaus Dringenberg präsentierten Fotografien auf sich wirken lassen und im kleineren Kreis mit „Munasken“  diskutieren.

„…UND WAS IST MIT DER FLÜCHTIGKEIT ?“ 


Als die Einladungen zu den Ausstellungseröffnungen „Die Flüchtigkeit der Gegenwart“ und „Die Flüchtigkeit der Vergangenheit“ ins Haus flatterten, kam mir spontan das über 200 Jahre alte Zitat von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Faust I in den Sinn, in dem Goethe seinen Faust zu Mephistopheles sagen lässt: „Werd’ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zu Grunde gehn!“.


Ein Rundgang durch die inspirierenden Ausstellungen in der Burg Dringenberg und im Historischen Rathaus Dringenberg wirft Fragen auf. Eigene Gedanken geben scheinbar Antworten und entlassen die Betrachtenden doch mit leichter Verunsicherung.

kreative bilder entstehen im kopf -  kunstaussagen - kreatives sehen - kreativität - foto franz goder

Zur Annäherung an die Bilder 3 Fragestellungen, die beliebig erweitert werden können:

 

1. Soll vielleicht eine solche Flüchtigkeit des Augenblickes gemeint sein, die man nicht über die Zeit retten kann, die aber durch Bilder in Erinnerung bleiben könnte?


2. Soll die Oberflächlichkeit angesprochen werden, mit der viele Situationen betrachtet werden, obwohl diese mehr verdient hätten?


3. Soll das statische Moment des Augenblickes thematisiert werden, der schon deshalb „FLÜCHTIG“ erscheint, weil er durch das Fortschreiten der Zeit immer wieder durch neue Gedanken, kreative Ideen, Ereignisse und neue Erkenntnisse überlagert bzw. überschrieben wird?


Wie auch immer ihre eigenen Fragestellungen sein könnten, machen Sie Ihren Kopf frei, besuchen Sie die beeindruckenden Ausstellungen mit offenen Augen und lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf.


DENKEN SIE POSITIV 

UND BLEIBEN SIE ACHTSAM !

burg dringenberg - ausstellungsort - kunstausstellungen - foto franz goder

Die Ausstellung in der Burg Dringenberg

ist geöffnet vom 11.07.2021 bis 29.08.2021

Öffnungszeiten: 

Mittwoch + Samstag 

14:00 bis 17:00 Uhr

Sonn- und Feiertage  

10:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr

historisches rathaus dringenberg - kunstort - kunstausstellungen - foto franz goder

Die Ausstellung im Historischen Rathaus Dringenberg ist geöffnet 

vom 11.07.2021 bis 29.08.2021

Öffnungszeiten: 

Samstag, Sonn- und Feiertage  

14:00 - 17:30 Uhr

work in progress

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