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ArtDriburg

CHALLENGE IM QUADRAT

Ausstellung - Historisches Rathaus Dringenberg

Impressionen von der Vernissage am 26. Mai 2024

© text & fotos: franz goder

GERMANY / ALLEMAGNE / NRW / Bad Driburg Dringenberg 


Da konnte man sich freuen - die mit viel Engagement vorbereitete und mit Spannung erwartete alljährliche Gemeinschaftsausstellung der Mitglieder des Kulturvereins ARTDDriburg wurde mit einer Vernissage eröffnet. In diesem Jahr stellten sich die Künstlerinnen und Künstler einer besonderen Herausforderung. Das Format Ihrer Arbeiten war vorgegeben: Quadrate sollten entstehen, eine bestimmte Grösse (40 cm Kantenlänge) sollte eingehalten werden. Voller Vorfreude fuhren wir nach Dringenberg (Ortsteil von Bad-Driburg) und erklommen die Treppe zum Ausstellungsraum im Historischen Rathaus.

Alle teilnehmenden Kunstschaffenden hatten ein oder mehrere Kunstwerke zum Leitthema „Challenge im Quadrat“ gestaltet. „Gegen ein Hindernis zu arbeiten, bedeutet eine Herausforderung - Sportler sprechen neudeutsch von Challenge. Und als sportliche Herausforderung haben wir unser Projekt gesehen“, sagte Maria Föcking, die als Vorsitzende von ArtDriburg die Kunstinteressierten Besucherinnen und Besucher in die Ausstellung einführte. (Bild rechts mit Ingrid Heuchel und Albert Schriefer)

Bunte Vielfalt der Ergebnisse

Die sportliche Herausforderung wurde offensichtlich nicht als Last sondern als Lust empfunden. Sie führte zu einer bunten Vielfalt von Ergebnissen. Ein Rundgang an den präsentierten Ergebnissen vorbei führte zu begeisterten Reaktionen.

Zunächst sei es also ein Experiment gewesen, dem sich die 20 Kunstschaffenden des ArtDriburg für diese Ausstellung unterzogen hatten. Maria Föcking: „EIN EXPERIMENT, in dem für viele nicht nur die gewohnte Spielwiese der Bildfläche auf einen zwergenhaften Garten beschränkt wird, sondern auch ein Format als Spiegel eigener Vorstellung akzeptiert werden muss, das - quadratisch wie ein Musterläppchen - an jeder Ecke „Beschränkung" zu schreien scheint. Ein Format, das alle bildlichen Äußerungen hier gleich macht, in einen kontinuierlichen Zusammenhang stellt.“

Dass diese anscheinende Beschränkung sehr unterschiedliche Interpretationen zulässt zeigt eine fast zufällige Auswahl der ausgestellten Arbeiten in folgenden 6 Bildbeispielen. Die kurzen Erläuterungen dazu sind angelehnt an die subjektiven Eindrücke, die Maria Föcking bei der Betrachtung  der Werke gewonnen hatte und von denen sie in ihrer Einführung erzählte.

Beispiele Heidi Lange-Kallerhoff  und  Charlotte Heuel 

„Heidi Lange-Kallerhoff kennen wir durch großformatige raumfüllende Bilderzyklen mit Figuren in verlorenem Tanz. Sie hat sich im letzten Jahr auf Weiden und in Ställen ganz intensiv mit Kühen beschäftigt. Was mag sie da fasziniert haben?….In unzähligen Studien stellte sie fest - es sind nicht nur die oft behäbig wirkenden Lebewesen mit sanften Mäulern, treuen Augen und verhangenem Blick. Je nach Alter, Geschlecht, Rasse, Herkunft, Lebensform - alle haben ihren "eigenen Kopf“.“ Während des  Fotoshootings  erinnert sich die Künstlerin an die schöne Zeit ihrer Studien vor Ort.

„Die Fläche klappt sich in den Raum. Wächst da etwas oder zeigen sich Ruinen? Sehe ich in Charlotte Heuels roter Blume auf Notenfragmenten auch die Botschaft, mit der Schönheit der Musik Mendelssohns ein Zeichen gegen Gewalt und Antisemitismus setzen zu wollen? Egal ob ich diese Botschaft annehme: kindlich gezeichnete Blumen trösten und lassen in die Zukunft blicken.“

Albert Schriefer  und  Ingrid Heuchel 

„Zeichnung und Fotografie begleiten Albert Schriefer durch sein ganzes Leben. In den letzten Jahren bearbeitet er seine Linienzeichnungen mit Zeichenprogrammen am Rechner weiter, fügt manchmal Gefundenes oder Fotos dazu. So können nach wie vor größere Formate und auch farbige Arbeiten entstehen.“ Beobachtungen, Fantasie, Fotografie, Fotomontagen und auch der Computer als Arbeitsmittel führen zu einzigartigen Bildern mit Figuren und Fabelwesen. 

Ingrid Heuchel vom Kreativhof in Brakel-Bellersen erschafft in intensiven Arbeitsprozessen Glaskunst. „Die Glaskünstlerin Ingrid Heuchel braucht das Licht als Element ihrer Arbeit. Sie lässt sich von Farben und Formen der Glasbrocken in ihrem Atelier anregen und setzt die Bleistege als lineare Elemente ihrer Komposition ein. Geheimnisvolles Grün und klares Blau laden zu freiem Gedankenspiel ein.“

Susanne Wolf  und Nicole Drude 

Zuletzt noch zwei sehr unterschiedliche Beispiele

Susanne Wolf arbeitet mit Collage und Einlinienzeichnung wie sie uns aus der Gebrauchsgrafik geläufig ist. Die Vermessung der Welt als Kinderspiel? Wer sticht mit Papierschiffchen von Genua aus in See? Da werden die Grenzen des Quadrats wohl bald zurückgelassen.“

„Den vier Seiten des Quadrats ordnet Nicole Drude Puppenköpfe zu,…  Umrisse und Augen werden dabei zu Arabesken einer ornamentalen Ordnung.“ Auch in den hier gezeigten Arbeiten lotet sie wieder in der von ihr speziell entwickelten Technik die Möglichkeiten der Aquarellmalerei aus.

Raum für Interpretationen


Nach der anschaulichen Einführung durch  Maria Föcking konnten die in grosser Zahl der Einladung zur Vernissage von „Challenge im Quadrat“ gefolgten Gäste bei einem Rundgang die gezeigten Arbeiten in ihrer Vielfalt auf sich wirken lassen. Experimente sind ja zur Zeit in vielen Gesellschaftsbereichen en vogue. Die Beschränkung für die Kunstschaffenden durch die Vorgabe des Formates jedenfalls war als Experiment gestartet und als voller Erfolg gelandet.


Natürlich gab es Raum für  Interpretationen und Diskussionen. Im Bild links sind Bettina Schlecht und Dorothea Goder im Gespräch mit Dr. Alexander Leinemann, Kurator Sprengel Museum Hannover.

Die Ausstellung 

„Challenge im Quadrat“

im Historisches Rathaus Dringenberg


Vom 26.05.2024 - 30.06.2024


Öffnungszeiten:


Samstag 14:00 bis 17:00

Sonn- und Feiertage 14:00 bis 17:30

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