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korbmacher-museum
art & campus - kulturelle bildung art & artisanat
was ist kunst? wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten. (pablo picasso)
KORBMACHER-MUSEUM BEVERUNGEN-DALHAUSEN
DORFGESCHICHTE KULTUR KUNST
Plakate von 112 Ausstellungen 1994 - 2024
Impressionen von der Vernissage am 06. April 2025
© text & fotos: franz goder
GERMANY / ALLEMAGNE / NRW / Beverungen-Dalhausen
Das war dieses Mal eine ganz besondere Vernissage. Die präsentierten Plakate der Ausstellung geben erstmalig einen Überblick über 30 Jahre Ausstellungsangebote im Korbmacher-Museum Dalhausen, eine beeindruckende Zeitspanne, in der insgesamt unglaubliche 112 Ausstellungen mit vielen Ehrenamtlichen und Kooperationspartnern realisiert werden konnten. Seit drei Jahrzehnten ist das Korbmacher-Museum Dalhausen auch damit ein Leuchtturm in der Region und über die Region hinaus - ein lebendiger Ort für Dorfgeschichte, Kultur und Kunst.
HEIMAT ALS GESTALTUNGSAUFTRAG
Jürgen Böker stellte in seiner Begrüßungsrede sicher nicht nur für den Heimatverein Dalhausen die bisher geleistete Arbeit in einen grösseren Zusammenhang: „Heimat ist ein Gestaltungsauftrag für uns alle. Sie wird vor Ort gelebt und vielseitig mit Leben gefüllt. Heimat-Arbeit stellt sich aktuell gesellschaftlichen Herausforderungen und trägt dazu bei, das Umfeld in die Zukunft zu entwickeln und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. So leistet sie auch immer einen Beitrag zu einer aktiven Zivilgesellschaft und einer lebendigen Demokratie“.
Viele regionale und überregionale Künstler hätten das kulturelle Leben des Dorfes geprägt und ihm über die Jahre ein einzigartiges künstlerisches Profil verliehen. Besonders das Flechthandwerk habe eine große Rolle gespielt, in dem es das kulturelle Erbe des Dorfes in handwerklicher Form bewahrte und weitertrug.
Jürgen Böker: „Zahlreiche Ausstellungen widmeten sich der lokalen Geschichte, der ländlichen Tradition und dem Handwerk. Historische Themen fanden ihren Ausdruck in zahlreichen Portraits,
Darstellungen des dörflichen Lebens, kunstvoller Kalligraphie und Stammbäumen der hiesigen Dorf Familien“.
KULTURZENTRUM - TRADITION UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Kulturelle Vielfalt war immer schon Programm. So freute sich Jürgen Böker auch als Vorsitzender des Heimat- und Partnerschaftsvereins in seiner Begrüssung der zahlreichen Gäste der Vernissage zur Plakatausstellung über 30 Jahre sehr erfolgreiche Arbeit, dass sich das Dorf neben der Tradition auch der zeitgenössischen Kunst öffnete.
Abstrakte Werke, moderne Ölmalerei und experimentelle Bilder hätten für spannende Kontraste gesorgt und Besucher dazu eingeladen, neue Perspektiven auf Kunst und Kultur zu entdecken. Ein weiteres Highlight seien die zahlreichen Skulpturen Ausstellungen gewesen, in denen Werke aus Bronze, Holz, Papier und Flechtwerk gezeigt wurden. Diese Kunstwerke gaben dem öffentlichen Raum eine besondere Prägung und Kunst konnte unmittelbar erfahrbar werden.
HEIMISCHE KÜNSTLER HABEN DAS DORF GEPRÄGT
Jürgen Böker erinnerte zur Ausstellung 30 Jahre Korbmacher-Museum daran, dass mehrere heimische Künstler das Leben des Dorfes geprägt und ihm über die Jahre ein einzigartiges künstlerisches Profil verliehen hätten. Böker: „Die Vielzahl an heimischen Künstlern ist erfreulich und erstaunlich, denn Künstler wie der Bildhauer Karl-Josef Dierkes, die Maler Gustav, Karl und Rainer Behre, der Fotograf Matthias Groppe, die Künstler und Künstlerinnen Sonja Bartscherer, Brigitte Hartmann, Mechthild Sanders, Stefanie Vössing oder Petra Dierkes haben, ebenso wie die Sammler Heiner und Frank Hussong mit ihren Holzpostkarten und Fetischkoffern das künstlerische Bild von Dalhausen geprägt und weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Sowohl die Stammbäume von Brigitte Hartmann über die Dalhausener Familien als auch die Schlafzimmer Bilder, die der ehemalige Orts Heimat Pfleger Manfred Dierkes sammelte, sind herausragende Zeugnisse der Ortsgeschichte und wurden in
sehenswerten Ausstellungen gezeigt“.
Dr. Alexander Akel
überbrachte die Grüsse des VHS-Zweckverbandes Egge-Diemel-Weser als Kooperationspartner und zeigte sich begeistert über die Aktivitäten des Korbmacher-Museums. Auch er schätzt das bisherige Engagement der vielen Ehrenamtlichen. Das Flechthandwerk als kulturelles Erbe konnte so gepflegt und auch für kommende Generationen erhalten werden.
IM DIALOG MIT DER VERGANGENHEIT - 30 JAHRE - 112 AUSSTELLUNGEN
Jürgen Böker sprach davon, dass jede Ausstellung eine Einladung war, „sich mit unserer Geschichte, unserem Handwerk und der Kunst in all ihren Facetten auseinanderzusetzen“.
Unvergesslich seien die herausragende Ausstellung des japanischen Künstlers. A – Yo, die Ausstellung „at war“ von Anja Niedringhaus, die Ausstellungen von Peter Nachtigall und seiner Frau Mai–Fang Hsieh, Alfons Holtgreve, Lars Käker und die großartigen Bilder der Sammlung Hesselbach gewesen. Überragend waren auch die Ausstellungen von Gustav und Karl Behre sowie die Holzpostkarten und Koffersammlung der Familie Hussong.
Die großartige Bibel-Ausstellung von Fritz Cramer mit dem Besuch vom späteren Kardinal Marx, die Jubiläumsfeier mit dem ehemaligen Minister Klaus Töpfer, sowie der Besuch von Anja Niedringhaus im Jahr vor ihrem Tod blieben allen Veranstaltern in guter Erinnerung.
Regionale Künstler z.B. aus Beverungen, Höxter, Driburg, Brakel, Warburg, Paderborn, Minden, Chemnitz, Gelsenkirchen, Lippstadt und Kassel zeigten sehenswerte und viel beachtete Ausstellungen im Korbmacher-Museum Dalhausen.
Einen besonderen Stellenwert hat natürlich die Akademie Flechtsommer im Korbmacher-Museum Dalhausen, eine Veranstaltungsreihe mit Workshops, Seminaren und Ausstellungen zum Thema Flechthandwerk. Die verschiedenen begleitenden Ausstellungen über das europäische Flechthandwerk waren stets von allerhöchster Güte und Vielfalt und ein Höhepunkt war u.a. eine OUTDOOR FLECHTAKTION am Geländer der Bever durch zwei herausragende spanische Flechtwerkgestalter.
FAST EINE EIGENE VERANSTALTUNG - „Duo ReSet“ ALS MUSIK-HIGHLIGHT
Sie begeisterten mit ihren Interpretationen die Gäste der Vernissage im Korbmacher Museum. Mit ihren ausdrucksstarken Stimmen und ihrer Gitarrenperformance begleiteten sie die Ausstellungseröffnung zu „30 Jahre Dorfgeschichte - Kultur - Kunst“. Die Songs waren speziell für die Leitideen der Veranstaltung ausgewählt und passten „wie die Faust aufs Auge“.
Die folgenden zwei Songs wurden in reduzierter Tonqualität als Live-Beispiele eingebaut, um die Begeisterung des Autors dieser Zeilen zu unterstreichen. Sie können natürlich nicht den wahren Genuss durch den Besuch eines Konzertes mit dem Duo ReSet ersetzen.
Ulla Elsner & Elmar Rüther
sagen über ihre Musik: “Zwei Stimmen, mal eine, mal zwei Gitarren, ein wenig Percussion - die Zutaten für ein abwechslungsreiches Programm … Unsere Lieder sind unsere Vergangenheit und unsere Gegenwart. Wir suchen uns die Lieder, aber oftmals finden sie uns schon vorher“.
Live aus dem Korbmacher-Museum in reduzierter Tonqualität.
Zur Begründung der Auswahl des ersten Songs: Der Song „Killing Me Softly with His Song“, ursprünglich von Lori Lieberman geschrieben und später von Roberta Flack bekannt gemacht, lässt sich auf verschiedene Weise interpretieren, je nachdem, wie man die Emotionen und Bilder der Lyrics betrachtet. Ich las neulich eine interessante Interpretation, die zur Veranstaltung sehr gut passt.
„Man könnte den Song als Reflexion über die Macht der Kunst interpretieren – wie ein Lied, ein Gedicht oder eine Geschichte uns so tief treffen kann, dass es uns verändert oder uns unsere eigene Menschlichkeit spüren lässt. Es gibt eine universelle Ebene: Wer hat nicht schon einmal ein Kunstwerk erlebt, das einen auf unerklärliche Weise anspricht?“
Das zweite Songbeispiel zum Begriff „LIEBE“ ist umfassend und erzählt aus dem Leben in unterschiedlichen Lebenszeiten.
BILDER NACHLESE
Stöbern im einem Buch mit historischen Fotos, Einladungskarten vergangener Veranstaltungen heraussuchen, alte Schätze in einer Vitrine besichtigen - für die Gäste gab es viel zu entdecken.
ZUM GUTEN SCHLUSS - DAS „FAMILIENFOTO“
Sie zeigten sich sehr zufrieden über die Resonanz zur Vernissage im Korbmacher-Museum Dalhausen. Hansgert Butterweck (links) und Jürgen Böker (mitte) vom Vorstand des Heimatvereins Dalhausen schauem jedoch auch mit etwas Wehmut in die Zukunft, da sie den Pachtvertrag mit der Stadt Beverungen zum Ende des Jahres gekündigt haben. Heiner Hussong (rechts) gehört mit seinem Sohn Frank zu den großen Unterstützern und Förderern des Heimatvereins. Sie wünschen sich, dass diese Plakatausstellung nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Inspiration für die Zukunft ist.
Schmerzlich vermisst auf dem Foto wird die im letzten Jahr verstorbene Korbmacher Meisterin Ursula Butterweck, sie war viele Jahre die gute Seele vom Korbmacher-Museum und vom Flechtsommer.
DENKEN SIE POSITIV UND BLEIBEN SIE ACHTSAM !
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AUSWAHL AUS DEM ARTCAMP-ARCHIV
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